Wieso sieht Berlin aus wie Berlin? Die Berliner Portraits – Erzählungen zur Architektur der Stadt entstanden aus einer Faszination für die Komplexität, Vielschichtigkeit und Heterogenität des Berliner Stadtbildes und seiner Geschichte, zugleich aber auch mit Blick auf die Gegenwart: Stadtentwicklung unterliegt heute meist der Maxime des größten Gewinns, ein Umstand, der zu einem zunehmenden Verlust architektonischer Vielfalt und zu immer größerer Uniformität führt.
Für diese Interviewreihe sind wir, selbst junge Architekten, im Gespräch mit Praktikerinnen und Praktikern des Berliner Baugeschehens der letzten siebzig Jahre, aus Ost und West, der Frage nachgegangen, wie deren Schaffen durch gesellschaftliches und politisches Zeitgeschehen geprägt wurde und inwieweit der gemeinsame Kontext Berlin Ausgangspunkt für die jeweiligen Positionen war.
Die ausgewählten Persönlichkeiten stehen für eine spezifische Haltung gegenüber der Stadt, eine herausragende architektonische Position oder einen zentralen architektonischen oder städtebaulichen Diskurs – und wurden nicht zuletzt aus persönlichem Interesse, wenn auch nicht zwingend aus persönlicher Vorliebe ausgewählt. So erhebt diese Zusammenstellung keinen Anspruch auf eine vollständige, objektive und chronologisch geordnete Geschichte der Berliner Stadtentwicklung. Vielmehr handelt es sich um eine Sammlung vieler kleiner, subjektiver, teilweise sehr persönlicher Geschichten über Ereignisse, Bauten und Begrifflichkeiten und ist als Plädoyer für ein heterogenes und pluralistisches Stadtbild zu verstehen.
Die Gespräche führten wir im Laufe des Jahres 2018. Sie fanden im persönlichen Umfeld der Interviewten statt, wurden auf Video aufgezeichnet und sind nun hier in gekürzter Form veröffentlicht. Diese Webseite übernimmt im Gesamtprojekt die Rolle eines Online-Archivs: Das Material kann über Personen, Schwerpunktthemen sowie über einzelne auf einem Stadtplan verortete Gebäude erschlossen werden.
Gleichzeitig sind die Berliner Portraits – Erzählungen zur Architektur der Stadt 2019 in Buchform und mit zusätzlichem Bildmaterial im Verlag der Buchhandlung Walther König erschienen.
Die Berliner Portraits sind ein Projekt von:
Lukas Fink, Tobias Fink, Ruben Bernegger
Grafik: Dan Solbach
Webseite: Florian Zia
Kontakt: info@ana.institute